EU 2020 und die territoriale Dimension : Wo steht Luxemburg? Antworten aus Sicht von ESPON-Programm und Luxemburger Politik

Welche räumlichen Herausforderungen sind mit der Umsetzung der EU-2020-Strategie in Luxemburg verbunden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Konferenz des luxemburger ESPON Contact Points, die in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Nachhaltige Entwicklung am 25.11.2010 auf dem Uni-Campus in Walfer durchgeführt wurde.

Zunächst wurden die aktuellen Debatten auf europäischer und nationaler Ebene zusammengefasst: „Europa 2020“ ist das EU-Schlüsseldokument in der Nachfolge der Lissabon-Strategie. Um diese Strategie europaweit wirksam werden zu lassen, arbeiten die Mitgliedstaaten derzeit an nationalen Umsetzungen. Das Grossherzogtum hat sein ‚nationales Reformprogramm‘ am 12. November 2010 veröffentlicht.
Zu diesen Debatten hat das ESPON Programm zuletzt mit seinem ersten Synthesebericht beigetragen, das die jüngsten Resultate aufbereitet hat. Die Konferenz hatte zum Ziel, die markantesten Resultate für Luxemburg zu diskutieren. Kai Böhme (Spatial Foresight), René van der Lecq (ESPON Coordination Unit) und Estelle Evrard (ESPON Contact Point Luxemburg) illustrierten diese Debatte aus unterschiedlichen Perspektiven, Tobias Chilla – ebenfalls vom Contact Point, - moderierte die Veranstaltung.

Im Anschluss an diese Debatte nahmen – im Rahmen einer Podiumsdiskussion – hochrangige Entscheidungsträger aus Luxemburg Stellung zu den gezeigten ESPON Resultaten und zu den Konsequenzen: die Europa-Parlamentarier Charles Goerens und Claude Turmes, der Direktor des STATEC Serge Allegrezza und Romain Diederich, Premier Conseiller du Gouvernment vom Ministerium für Nachhaltige Entwicklung.

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Die folgenden Aspekte standen im Mittelpunkt der Diskussion:

  • Die grenzüberschreitende Dimension auf lokaler und nationaler Politikebene und deren Berücksichtigung als territoriale Besonderheit wurde als wesentlich hervorgehoben. Die spezifischen Besonderheiten in Bezug auf Erreichbarkeit, Wettbewerbsfähigkeit, Umwelt usw. sind im Rahmen der Strategie EU 2020 jeweils zu adäquat zu berücksichtigen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Luxemburg eine gute Ausgangsposition hat, aber Herausforderungen auf fast allen Politikbereichen sichtbar sind.

  • Eine erfolgreiche Verwirklichung der Strategie EU2020 bedarf zweifellos einer umfassenden Berücksichtigung der territorialen Komponenten, auch um Fehler aus der Lissabon-Strategie nicht zu wiederholen.

  • Kommunikation ist wesentliche Voraussetzung zum Erfolg: Planer, Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung und Wissenschaftler haben ihre jeweils eigene Sprache. Ein wirklicher Austausch verlangt danach, die Schlüsselbegriffe jeweils verständlich zu machen.

  • Die Sektorpolitiken (Transport, Ökonomie, Soziales) müssen in enger Abstimmung agieren, um ihren gegenseitigen Wechselwirkungen Rechnung zu tragen. Eine kohärente Landesplanung sorgt dabei auch für eine Anbindung der lokalen, nationalen und europäischen Ebene.

  • Diese Aspekte illustrieren die zentrale Bedeutung von relevanten und vergleichbaren statistischen Daten, die eine vertiefende Raumanalyse, auch in der grenzüberschreitenden Dimension, ermöglichen.

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