Analyse der räumlichen Auswirkungen : Empfehlungen für die Stakeholder

Die sektoriellen Politiken haben bedeutende räumliche Auswirkungen, die sowohl positiv wie negativ, oft unbeabsichtigt und unbekannt sein können. Die an der Raumentwicklung beteiligten Stakeholder müssen diese Auswirkungen identifizieren können, um ihre negativen Effekte zu minimisieren und gleichzeitig die räumlichen Potenziale voll ausschöpfen zu können. In einer neuen Veröffentlichung, stellt das Programm ESPON drei neue Instrumente vor, um diesem Bedarf einer räumlichen Diagnose zu entsprechen:

  • Analyse Rahmen zur Erfassung der räumliche Auswirkungen der europäischen Richtlinien

Dieses Instrument zielt darauf, die räumlichen Auswirkungen zu bestimmen, die eine in Diskussion befindliche europäische Richtlinie auf nationaler und sub-nationaler Ebene haben kann. Diese ex-ante Territorialanalyse ermöglicht es den Regierungen, die Verhandlungen der Richtlinie auf europäischer Ebene zu beeinflussen oder ihre Maßnahmen der Umsetzung auf nationaler Ebene anzupassen. Aufbauend auf einem partizipativen Ansatz ermöglicht es dieser Analyserahmen ebenfalls, die lokalen Besonderheiten zu identifizieren und zu berücksichtigen sowie die potentiell negativen Auswirkungen hervorzuheben, die ein Text auf subnationaler Ebene haben kann.

  • Leitfaden der europäischen Kommission zur Evaluierung der räumlichen Auswirkungen einer Verordnung

Die in diesem Leitfaden vorgeschlagenen Etappen sollen es ermöglichen, die starken räumlichen Disparitäten zu identifizieren, die durch die Umsetzung eines Textes verursacht werden können. Die räumlichen Auswirkungen eines Textes können unter verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden: auf verschiedenen räumlichen Ebenen, abhängig vom räumlichen Zusammenhang (Grenzräume, städtische oder ländliche Räume) oder auf Ebene der funktionalen Gebiete. Die Kommission hat diesen Leitfaden beispielsweise genutzt, um die räumlichen Auswirkungen seiner künftigen gemeinsamen Agrarpolitik für die Periode 2014-2020 zu evaluieren.

  • Instrument zur schnellen Überprüfung der räumlichen Auswirkungen einer Richtlinie auf europäischer Ebene („European level Territorial Impact Assessment Quick check tool“)

Ein Instrument, dass den Stakeholdern auf europäischer Ebene eine ex-ante Analyse zur Verfügung stellt, um die Auswirkungen der EU-Politiken und -Direktiven erfassen zu können. Es vereint zwei Elemente: die Analyse der Auswirkungen, die eine Verordnung verursachen kann und die Bestimmung der Gebiete, die davon am meisten betroffen sind.

Regionen, die von der Luftqualitätsrichtlinie betroffen sind, vor allem bezüglich des Industriesektors

Territorial impact assessment

Beispielkarte, die mit Hilfe des Instruments zur schnellen Überprüfung der räumlichen Auswirkungen einer Richtlinie erstellt wurde
Quelle: Bericht "Territorial impact Assessment of policies and EU directives", 2013, S. 35

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