ESPON-Programm

European Spatial Planning Observation Network

ESPON ist ein Programm, das im Bereich der Raumplanung als Bindeglied zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis agiert.

Das ESPON-Programm basiert auf der grundlegenden Annahme, dass eine moderne und wirksame Regionalpolitik auf wissenschaftlichen und verlässlichen Erkenntnissen beruhen muss.

Das Programm unterstützt eine Regionalpolitik, die auf territoriale Kohäsion und eine erfolgreiche räumliche Entwicklung zielt. Dies erfolgt beispielsweise mittels raumbezogener Forschungsprojekte, statistischer Analysen, der Entwicklung von Szenarien und raumbezogenen Vergleichsstudien.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse des Programms richten sich an die politischen Entscheidungsträger auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene. Gemeinsam mit den europäischen Programmen INTERREG, URBAN und INTERACT setzt auch das ESPON-Programm das Europäische Raumentwicklungskonzept (EUREK) um, das 1999 von den europäischen Raumordnungs-Ministern verabschiedet wurde.

Das ESPON 2014-2020 Programme

Wie in den ersten beiden Programm-Phasen 2002-2006 und 2007-2013 bestehen die Hauptaufgaben von ESPON darin, wissenschaftliche Analysen zu initiieren und zu koordinieren sowie die Fragen der Europäischen Raumentwicklung zu Nachhaltigkeit, Regionalpolitik und Wettbewerbsfähigkeit der Regionen zu beantworten. Eine weitere wichtige Funktion ist die Sensibilisierung politischer Entscheidungsträger aller Ebenen hinsichtlich der räumlichen Konsequenzen ihres Handelns.

Zwei Prioritätsachsen des ESPON Programms (2014-2020)

  1. Territoriales Wissen, Wissens-Transfer, Werkzeuge zur Raumbeobachtung und Kommunikation der Ergebnisse
  2. Technische Unterstützung

Fünf Ziele

  1. Angewandte Forschung: dies beinhaltet den regelmäßigen Aufruf an Wissenschaftler zu raumbezogenen Themen auf europäischer Ebene zu arbeiten.
  2. Gezielte Analyse: Praktiker auf regionaler, nationaler oder grenzüberschreitender Ebene richten eine “expression of interest” an das ESPON-Programm. Zwei mal jährlich (Frühling und Herbst) werden diese Punkte von ESPON gesammelt und anschließend Themen daraus ausgewählt. Daran anschließend werden Themen an Forscher in Form von “Calls for proposals” heran getragen, damit diese entsprechende Projektideen entwicklen. Bewilligte Projekte dauern ca. 18 Monate und sollen den Bedürfnissen der Praktikern entsprechen. Auf spezifische Regionen bezogene Projekte werden von Praktikern begleitet.
  3. Werkzeuge zur Raumbeobachtung: um eine ständige Überwachung der europäischen Gebietsentwicklung zu ermöglichen, sollen Analyseinstrumente entwickelt werden. Dies richtet sich zum einen an Forscher, die ein mögliches Instrument entwicklen können, zum anderen an Praktiker die dieses Werkzeug und die Ergebnisse daraus direkt nutzen können.
  4. Kommunikation der Ergebnisse: Entwicklung von Strategien, um die Kommunikation und den Wissenstransfer zwischen Forschung und Anwendung zu sichern.
  5. Technische Unterstützung: Verwaltung von Programmzielen sowie die Unterstützung der Umsetzung von Programmzielen.

Wichtigsten Zielgruppen der ESPON-Programme

  1. Politische Akteure auf europäischer Ebene im Bereich der Kohäsionspolitik, der sektoralen Politiken sowie im Bereich von europäischen Programmen (sowie z.B. INTERREG).
  2. Politische Akteure und Praktiker auf nationaler Ebene, die verantwortlich für die Kohäsionspolitik, für Programme territorialer Zusammenarbeit und für makroregionale Strategien sind.
  3. Behörden auf interregionaler und grenzüberschreitender Ebene, die für die Umsetzung der operationellen Programme der Regionalpolitik zuständig sind.

Rückblick auf die wichtigsten « Milestones » der Entstehung des ESPON Programmes

  • 1994: Idee zur Gründung eines Netzwerkes zur Raumbeobachtung auf europäischer Ebene
  • 1997: Die europäischen Raumordnungs-Minister beschließen ein Programm zur Raumbeobachtung auf europäischer Ebene aufzubauen. Die Testphase lief unter dem Namen SPESP (Study Programme on European Spatial Planning).
  • 2002-2006: Erste Programm-Phase ESPON. Die wissenschaftlichen Ergebnisse sind in die Überlegungen zur europäischen Kohäsionspolitik eingeflossen. Positive Rückmeldungen nach Abschluss dieser ersten Phase ermöglichten die Weiterführung des Programms.
  • 2007-2013: Zweites ESPON-Programm.
  • 2014-2020: Das ESPON Programm befindet sich aktuell in der dritten Programm-Phase (siehe oben).

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